Johannisbeeren zählen in meinen Augen ein wenig zu den unterschätzten heimischen Beeren. Dabei sind sie für mich immer eine Erinnerung an unbeschwerte Sommertage, Sommerferien und dank ihres säuerlichen Geschmacks eine herrliche Erfrischung. Und mit diesem einfach gemachten Johannisbeeren-Curd kannst du die kleinen roten Schätze auf deinem Brot genießen.
Johannisbeeren-Curd hast du kinderleicht nachgemacht
Johannisbeeren zählten in meiner Kindheit im Sommer überspitzt gesagt wohl zu meinen Hauptnahrungsmitteln. Immer, wenn es richtig warm war und ich mich mit einem Grundschulfreund getroffen habe, sind wir durch die örtliche Kleingartenanlage gezogen und haben schnabuliert, was wir konnten – natürlich nur, was aus den Gärten über die Wege gewuchert ist.
Neben Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kirschen und Blaubeeren zählten da natürlich auch Johannisbeeren in Hülle und Fülle zu. Ihr einzigartiger, leicht saurer Geschmack erinnert mich bis heute an diese wunderbaren, gefühlt nicht enden wollenden Sommertage. Ein Gefühl, dass du dir mit einem Johannisbeeren-Curd auf deine Frühstücksstulle schmieren kannst.
Hast du dich eigentlich mal gefragt, woher die Beeren eigentlich ihren Namen haben? Sie hängen mit einem, besonders in Deutschland, sehr wichtigen Tag zusammen: dem Johannistag. Wieso der 24. Juni so wichtig für uns ist? Mit dem Geburtstag von Johannes dem Täufer hängt es wohl nicht zusammen, sondern eher damit, dass an diesem Tag die Rhabarber- und ganz besonders die Spargelsaison endet. Und wie kommen jetzt die Beeren ins Spiel? Ganz simpel: um den Johannistag werden die ersten Sorten von ihnen reif.
Sie tragen je nach Region aber auch andere Namen, unter anderem zum Beispiel Aalbeere. Anders als man vermuten würde, hat dies überhaupt nichts mit den Fischen zu tun, sondern ist eine Umwandlung der Bezeichnung Alantbeere. Und was hat es damit jetzt schon wieder auf sich? Der Name stammt vom Alant, einer Pflanze, die seit der Antike als Heil- und Gewürzpflanze genutzt wurde und einen ähnlichen Geschmack besitzt. Damit wäre der Wissenshunger wohl gestillt, höchste Zeit, dass du in die Küche gehst und das Johannisbeeren-Curd gleich selbst probierst.
Bei Leckerschmecker zeigen wir dir jeden Tag neue, kreative und köstliche Rezepte. Probiere als Nächstes doch einmal den britischen Klassiker Lemon Curd. Für noch mehr Beeren-Action ist unser Blaubeer-Curd absolut zu empfehlen. Und im Erdbeer-Curd kannst du die beste Frucht des Sommers verarbeiten.

Johannisbeeren-Curd
Zutaten
- 500 g rote Johannisbeeren
- 1 Bio-Zitrone
- 4 Eigelb
- 1 Ei Größe M
- 1 Vanilleschote
- 50 g brauner Zucker
- 120 g weißer Zucker
- 160 g Butter
Zubereitung
- Wasche die Johannisbeeren, streife sie von den Rispen hab und gib sie in einen Topf. Wasche die Zitrone heiß ab, reibe ein wenig der Schale ab und presse den Saft aus. Stelle Abrieb und Saft zur Seite.
- Erhitze die Johannisbeeren bei mittlerer Hitze und zerdrücke sie mit einem Löffel oder Kartoffelstampfer, bis der Saft austritt. Gieße sie durch ein feines Sieb, sobald der Saft austritt und fange ihn auf.
- Gib etwas vom Zitronenabrieb, je nach gewünschter Intensität, sowie 1-2 EL Zitronensaft zum Johannisbeersaft.
- Trenne die Eier und verquirle sie mit dem ganzen Ei.
- Kratze das Mark aus der Vanilleschote und vermische es mit dem braunen und weißen Zucker.
- Streue die Zuckermischung nach und nach unter die Eiermasse und schlage sie auf, bis sie hell und cremig ist.
- Erhitze den Johannisbeeren-Zitronen-Saft, bis er leicht köchelt. Gieße ihn dann langsam und unter ständigem Rühren zur Eimasse, bis er eindickt und eine puddingähnliche Konsistenz hat.
- Gib die Masse zurück in einen Topf und erwärme sie bei niedriger Hitze, ohne sie zu kochen. Füge die Butter stückchenweise hinzu, bis sie vollständig geschmolzen ist. Fülle den heißen Curd in sterile Gläser 🛒 und verschließe sie sofort.
Die mit einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für dich als Nutzer*in verändert sich der Preis nicht, es entstehen für dich keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.