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Was ist gesünder, eine Süßkartoffel oder eine Kartoffel?

Beide Knollen sind beliebt, aber welche hat die bessere Nährstoffbilanz? Wir prüfen, ob die Süßkartoffel oder die Kartoffel gesünder ist.

Süßkartoffel oder Kartoffel: verschiedene Kartoffelsorten auf schwarzem Schiefer-Untergrund
© stock.adobe.com/ Natasha Breen

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Die Deutschen können nicht ohne ihre heißgeliebte Kartoffeln. Isso. Ob Gratin, Suppe oder Püree, gebraten oder frittiert, Kartoffeln sind einfach lecker. Aber die Kartoffeln bekommt seit einigen Jahren Konkurrenz, eine andere Knolle klettert auf der Beliebtheitsskala Sprosse für Sprosse nach oben: die Süßkartoffel hat ebenfalls eine große Fangemeinde, ist genauso vielfältig wie unsere heimische Kartoffel und hat uns zu der Frage gebracht, welche Knolle eigentlich gesünder ist: die Süßkartoffel oder die Kartoffel? Und wo kommen die beiden überhaupt her?

Was ist der Unterschied zwischen Süßkartoffel und Kartoffel?

Beide Knollen haben eine äußerst spannende Geschichte, die lange Reisen beinhaltet und vor Jahrhunderten begann. Bevor sowohl die Süßkartoffel als auch die Kartoffel überhaupt das erste Mal auf unseren Tellern landeten, kannte man sie längst schon woanders.

Mit der Seefahrt im 16. Jahrhundert landeten die Knollen bei uns an, über die Meere fahrende spanische Entdecker brachten sie aus Amerika mit zu uns. Jedoch: Die Süßkartoffel stammt eigentlich aus Asien. Im Osten Indiens fang man vor ein paar Jahren das Fossil eines Windengewächses, zu denen auch die Süßkartoffel zählt. Dieses Fossil ist bereits 57 Millionen Jahre alt. Der Fund gab Anlass, die Annahme, die Süßkartoffel stamme aus Amerika, zu überdenken.

Fun Fact: Die Kartoffel wiederum nutzte man in Europa aufgrund ihrer hübschen Blüten zunächst ausschließlich als Zierpflanze. Im 18 Jahrhundert war es Friedrich der Große, der ihr Potential als Nutzpflanze erkannte und sich für ihren Anbau einsetzte.

Süßkartoffel und Kartoffel gelten heute neben Weizen, Mais und Reis als wichtigste Grundnahrungsmittel. Man kennt allein rund 5.000 verschiedene Kartoffelsorten, viele davon werden in Deutschland angebaut, das zu den zehn größten Anbauländern gehört. Süßkartoffeln wiederum werden überwiegend importiert, ihr Anbau steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen.

Schon gewusst? Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln in Deutschland ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts stark gesunken. Während er laut Statista 1950/51 noch bei 186 Kilogramm lag, betrug er 2019/2020 „nur“ noch 57,4 Kilogramm.

Auch wenn es der Name vermuten lässt: Streng genommen ist die Süßkartoffel keine Kartoffel. Während diese ein Nachtschattengewächs ist, zählt die süße Knolle wie bereits erwähnt zu den Windengewächsen.

Gesünder essen: mit der Süßkartoffel oder der Kartoffel?

Welche Knolle ist denn nun gesünder: Süßkartoffel oder Kartoffel? Dafür muss man einen Blick auf die Nähr- und Inhaltsstoffe werfen.

Wie es der Name bereits verrät, enthält die Süßkartoffel mehr Kohlenhydrate und Zucker, diesbezüglich geht der Punkt also an die Kartoffeln. Bezüglich Ballaststoffen, Eiweißen und auch Fett erkennt man aber keine nennenswerten Unterschiede.

Praktisch: Wusstest du, dass du Kartoffeln in der Mikrowelle kochen kannst? Bevor es aber so weit ist, solltest du sie bis zur Verarbeitung an einem dunklen Ort lagern, denn Kartoffeln vertragen kein Licht. Klicke dich durch unser Leckerwissen, um weitere spannende Food-Fakten zu erfahren.

Nimmt aber jedoch die Mikronährstoffe genauer unter die Lupe, hat die Süßkartoffel die Nase vorn. Sie enthält mehr Kalzium, Kalium, Phosphor und Folsäure. Außerdem ist ihr Gehalt an Beta-Carotin höher, was ihre leuchtende Farbe bereits vermuten lässt. Bei Beta-Carotin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, welches das Immunsystem und den Zellenaufbau stärkt, antioxidative Eigenschaften besitzt und beispielsweise die Sehkraft stärkt.

Betrachtet man die Vitamine C und E, hat die Süßkartoffel davon sogar mindestens doppelt so viel wie die Kartoffeln. Allerdings besitzt diese wiederum mehr Magnesium und Eisen. Ganz egal, ob Süßkartoffel oder Kartoffeln, beide müssen sich bezüglich ihrer Nährstoffe nicht verstecken.