405, 550, 1050 – in vielen Rezepten sind spezifische Mehltypen angegeben, die zum Backen verwendet werden sollen. Das ergibt Sinn, denn die Zahlen auf den Mehltüten sagen aus, wie viel vom Korn beim Mahlen verwendet wird. Klar, dass sich die verschiedenen Mehltypen da unterschiedlich verhalten. Aber welcher Mehltyp ist ideal für Pizza, Brot und Co.? Wir erklären dir heute, welches Mehl für was geeignet ist.
Welches Mehl für was? So gelingen dir leckere Backwerke
Wir haben uns vor einiger Zeit intensiv mit der Frage befasst, was die verschiedenen Mehltypen eigentlich bedeuten. Aber was genau bedeutet das für die Praxis und welches Mehl eignet sich für was?
Zunächst einmal ist es wichtig, zu wissen, dass du einige Mehltypen nicht einfach ohne Weiteres austauschen kannst. Ein Mehl mit einer höheren Type benötigt oftmals mehr Wasser als eines mit einer niedrigen. Diese Mehle werden daher auch als „durstig“ bezeichnet. Du musst also beim Austauschen darauf achten, dass du auch die Flüssigkeitsmenge mit anpasst oder nur einen Teil des Mehls ersetzt.
Wir haben dir die gängigsten Mehltypen herausgesucht und dir alles, was du wissen musst, zusammengestellt. Hier sind die wichtigsten Fakten, damit du dich nie wieder fragen musst, welches Mehl für was benötigt wird.
Weizenmehl Type 405
Gilt als das klassische Haushaltsmehl. Es ist fein ausgemahlen und enthält nur wenige Schalenteile des Korns. Dadurch nimmt es weniger Wasser auf als Mehl mit höherer Type, was es besonders backfähig macht und eine hohe Kontrolle über die Teigkonsistenz ermöglicht. Dieses Mehl eignet sich daher besonders gut zum Backen von feinem Gebäck wie Waffeln.
Anwendungsmöglichkeiten: Binden von Suppen, Feingebäck, Rührteig, Brandmasse, Pfannkuchen, Waffeln, Grissini
Weizenmehl Type 550
Hat einen mittleren Klebergehalt und eignet sich dadurch sehr gut für feinporige Teige. Um den Kleber ausreichend auszubilden, empfiehlt es sich, den Teig mindestens acht bis zehn Minuten zu kneten. So wird er besonders elastisch und das Backergebnis ist locker und luftig. Daher eignet sich ein Mehl der Type 550 gut für Pizza.
Anwendungsmöglichkeiten: Hefegebäck, Pizzateig, weiße Brötchen, Weißbrot
Weizenmehl Type 1050
Hat unter den drei gängigen Weizenmehlen den höchsten Kleberanteil und ist deshalb für grobporige Gebäcke geeignet. Da viel von der Schale vermahlen ist, nimmt es mehr Wasser auf als andere Mehltypen.
Anwendungsmöglichkeiten: Grau- und Mischbrote, rustikaler Pizzateig
Dinkelmehl Type 630
Was für das Weizenmehl die Type 405 ist, ist für Dinkelmehl die Type 630. Du kannst es universal einsetzen und für fast alles verwenden, wofür sonst Weizenmehl eingesetzt wird. So eignet es sich unter anderem gut zum Backen von Keksen und Kuchen oder auch für Pizzateig. Es besitzt einen etwas nussigeren Geschmack als Weizenmehl.
Anwendungsmöglichkeiten: helle Brote, Pizzateig, Binden von Suppen, Rührteig, Brandmasse, Waffeln, Quiche
Roggenmehl Type 1150
Roggenmehl besitzt grundsätzlich einen kräftigeren Geschmack als Weizen- oder Dinkelmehl und eignet sich deshalb gut für herzhaftes Gebäck. Es hat einen sehr hohen Ballaststoffgehalt und ist dadurch besonders gut für die Verdauung. Roggenmehl geht nicht so gut auf wie Weizen- oder Dinkelmehl, da es einen geringeren Anteil Klebereiweiß hat. Daher benötigt es eine starke Lockerung, zum Beispiel durch Sauerteig.
Anwendungsmöglichkeiten: Sauerteig, Roggenbrot, deftige Quicheböden, untergemischt, um den Mineralstoffgehalt von Gebäck zu erhöhen.
Nun, da du weißt, wie du verschiedene Mehltypen richtig verwendest, steht deiner nächsten Backaktion nichts mehr im Weg. Mit uns kannst du zum Beispiel lernen, wie du deinen eigenen Sauerteig ansetzt. Die Backstube ist eröffnet!