Nur noch wenige Tage bis zum Osterfest, und das bedeutet auch: Es ist Zeit für bunte Hühnereier! Kaum ein Frühstückstisch in Deutschland, auf dem am Ostersonntag keine farbenfrohen Eier landen. Viele färben selbst, aber vor allem, wenn man unter Zeitnot gerät oder es bequem haben möchte, greift man gern zu gefärbten Eier aus dem Supermarkt. Hier gilt aber Vorsicht, denn das könnte zum Gesundheitsrisiko werden.
Gefärbte Eier im Supermarkt kaufen: Das spricht dagegen
Ökotest rät kurz vor Ostern zu besonderer Vorsicht, wenn man gefärbte Eier im Supermarkt kaufen möchte. Unter anderem geht es um das Tierwohl. Rohe Eier tragen einen Zahlencode, der unter anderem Aufschluss über Haltungsart und Herkunft der Hennen, von denen die Eier stammen, gibt. Dieser Code fehlt aber auf den bunten Produkten.
Sie gelten als weiterverarbeitetes Lebensmittel, da sie bereits gekocht sind, und müssen daher diese Kennzeichnung nicht führen. Ob ein Tier in Freilandhaltung leben darf, ist für Verbraucher daher nicht eindeutig erkennbar. Zwar tragen immer mehr gefärbte Eier im Supermarkt eine Information über die Haltung eines Tieres, gesetzlich vorgeschrieben ist das aber nicht. Wer Wert auf Tierwohl legt, sollte deshalb besser auf Produkte mit Biosiegel setzen und die Eier zu Hause selbst färben.
Bunte Eier lagern im Supermarkt oft ungekühlt
Auch für das eigene Wohl ergeben sich Risiken. Rohe Eier unterliegen strengen Regeln. Die Supermärkte und Discounter müssen darauf achten, wie lange die Eier ungekühlt im Regal stehen dürfen: maximal nämlich 21 Tage, danach müssen sie aus dem Verkauf genommen werden.
Für bereits gekochte und bunte Eier gelten diese Regeln jedoch nicht. Die Produzenten entscheiden selbst, wie lange die Eier haltbar sind, und reizen das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gern aus. Bis dahin stehen die Produkte oft ungekühlt in den Regalen.
Ein erhöhtes Risiko tritt zudem auf, wenn die Schale der gefärbten Eier im Supermarkt kleine Risse aufweist, denn darüber können Keime eindringen. Vergangenes Jahr berichtete etwa der NDR, dass bei einem Test bunter gekaufter Eier ein Drittel der Proben mit Keimen belastet war.
Wer sich dennoch für gefärbte Eier aus dem Supermarkt entscheidet, sollte diese nach dem Kauf im Kühlschrank lagern, rät Ökotest, auch wenn auf der Verpackung nicht darauf hingewiesen wird – allerdings nicht in der Kühlschranktür. Außerdem sollte man die Eier vor dem Kauf auf Schäden in der Schale untersuchen und möglichst Produkte wählen, die ein MHD tragen, das weit in der Zukunft liegt. Zudem sollte das Eigelb wachsweich sein und das Eiweiß möglichst glänzen. Vor dem Verzehr bietet sich darüber hinaus ein Geruchstest an: Nimmt man einen süßlichen, säuerlichen oder schwefeligen Geruch wahr, wandern die Eier besser in den Abfall.